caq4- Produkt-, Prozess-, Qualitätsmanagement

Durchführung einer Risikoidentifikation in anlagenintensiven Industriebetrieben oder Unternehmen
(z.B. auch Unternehmen der Energiebranche, Kraftwerke usw.

Am Beginn eines sinnvollen Risikomanagements steht daher immer zuertst eine Risikobeschreibung bzw. Risikoabgrenzung. Es gilt festzustellen, welche Art von Risiken überhaupt identifiziert, betrachtet bzw. bewertet werden und welche Risiken von der Betrachtung ausgeschlossen werden.

In der betrieblichen Praxis stellt sich die immer wieder gleiche Frage, wie man (möglichst vollständig) alle potenziellen Gefährdungen (Risiken) erfassen (identifizieren) kann. Hier sind Hilfestellungen gefragt wie z.B. Checklisten Normen usw.

Die Risikoidentifikation soll nicht nur die bereits bekannten Risiken erfassen (Schäden schon einmal aufgetreten oder gerade noch verhindert worden) sondern auch denkbare Schäden (Risiken) mit einschließen. Wie Hier bedarf es selbstverständnlich einer umfassenden Kenntnis der Anlagen, der betrieblichen Abläufe usw. Das gemeinsame Einbringen von Erfahrung mittels Kreativitätstechniken wie das Brainstorming ist hier sehr zu empfehlen (eine Gruppe kann bei solchen Fragestellungen in kürzester Zeit viel mehr Ergebnisse bringen als eine Einzelperson).

In der Praxis hat sich das Erstellen von Checklisten bewährt, mit deren Hilfe man vor Ort Anlagenbewertungen vornimmt. Die Checkliste kann folgende sicherheitsrelevanten Ereignisse beinhalten [Polster]:

Externe sicherheitsrelevante Ereignisse (Höhere Gewalt, Umwelt)

Allgemeine interne sicherheitsrelevante Ereignisse (Gefährdungspotenzial) in Anlagen

Spezielle interne sicherheitsrelevante Ereignisse (Gefährdungspotenzial) in Anlagen

Auch im Hinblick auf eine nachfolgende Bewertung ist es wichtig, die identifizierten technischen Risiken in sicherheitsrelevant (mögliche Personen- oder Umweltgefährdung) und betriebswirtschaftlich relevant zu unterscheiden.

Hinweis: Bei Produkten kann auch ein Funktionsausfall Sicherheitsrelevant sein.

Auf ein extrem schwieriges Gefährdungspotenzial soll noch besonders hingewiesen werden. Dies betrifft mögliches, menschliches Fehlverhalten. Dies ist extrem schwer in den Griff zu bekommen (Motivation, Schulungen usw.) GRUNDMANN verweist auf folgende Verfahren zur systematischen Analyse und Risikoidentifizierung menschlichen Fehlverhaltens:
Polster S.88

Natürlich können diese erkannten Gefährdungspotenziale in einer später noch zu besprechenden Methode bewertet werden. Die mögliche Gefährdung kann von einem rein betriebswirtschaftlichen Schaden bis zu Umweltschäden und Personenschäden gehen.