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Risikomanagement bei existenzbedrohenden unternehmerischen Risiken

Wirtschaftlich- existenzbedrohende Risiken; Sicherheitsrisiken:
Untersucht man in (anlagenintensiven) Unternehmen, Kommunen (Gemeinden), Volkswirtschaften usw. mögliche Großrisiken hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglicher Auswirkungen. So können die Auswirkungen in Extremfällen sogar existenzbedrohend katastrophal sein. Dies gilt beispielsweise für einen SuperGAU in Kernkraftwerken, Erdbeben, Bruch von Staumauern, Flugzeugabstürzen u.a.m. Die dabei auftretende Bedrohung ist elementar, katastrophal, häufig weder von der Eintrittswahrscheinlichkeit als auch von den katastrophalen Auswirken nur annähernd fassbar und beschreibbar. Trotzdem gibt es auch für diese Bereiche den Versuch, für solch elementare Ereignisse und deren Risiko Abschätzungen und Bewertungen vorzunehmen.

Von Unternehmen verursachte Umweltschäden können hinsichtlich der monetären Auswirkungen auch große Unternehmen existenziell bedrohen. In Erinnerung sind noch Tankerunfälle oder havarierte Ölplattformen mit gigantischen Umweltauswirkungen und den entsprechenden Schadensersatzforderungen an die betroffenen Firmen.

Allgemeine Ansätze und Vorgehensmodelle des Risikomanagements bei anlagenintensiven Industrien

(hohe Gefahren von Maschinenschäden, Produktionsausfällen, Umweltauswirkungen ua.m.; in der Energiebranche z.B. Kraftwerke und Kraftwerksanlagen, Atomkraftwerke) erfordern aufgrund eines möglichen (extrem) hohen Schadensausmaßes ein besonderes Vorgehen.

HOFFMANN [] empfiehlt folgendes Vorgehen:

Risikobewältigung/ Handlungsalternativen:
Aufgrund der potenziell teilweise existenzgefährdenden Auswirkungen sind seitens der Unternehmensleitung Sinnvolle Strategieen zur Absicherung gegen (erkannte) Großrisiken festzulegen (wie z.B. Risikovermeidung, Risikostreuung, Risikobegrenzung, Risikoabwälzung durch Versicherungen usw.). Eine Differenzierung dieser Strategien innerhalb der einzelnen Unternehmensbereiche (Geschäftsfelder) ist u.U. erforderlich.

Extern induzierte Risiken sind vom Unternehmen nur schwer beeinflussbar. Solchen Risiken kann man durch geeignete Strategien wie Früherkennung möglicher Risiken, Risikobegrenzung durch Frühaufklärung oder Risikoabwälzung durch Verträge auf Geschäftspartner. Strategisches Ziel ist dabei eine breite Risikostreuung z.B. durch unterschiedliche Kundengruppen, Lieferverträge, usw. Eine weitere strategische Maßnahme ist die Schaffung eines unternehmensweiten Risikobewußtseins (Unternehmenskultur).

Für die Behandlung von unternehmensgefährdenden Großrisiken läßt sich der aus vier Phasen bestende RM- managementprozess nach HOFFMANN (Hoffmann, K.: "Risik -Management: neue Wege der betrieblichen Risikopolitik", karlsruhe, Versicherungswirtschaft, 1985) ableiten.

Die vier Phasen des Risikomanagements nach HOFFMANN

(Hoffmann, K.:"Risik-Management: Neue Wege der betrieblichen Risikopolitik", Karlsruhe, Versicherungswirtschaft, 1985 zitiert bei Schmitt

In der ersten Phase der Risikoanalyse werden die bestehenden Risiken erfasst und bewertet. Es erfolgt die Einteilung der Risiken in existenzgefährdende Großrisiken, mittlere Riskken und Kleinrisiken. In der zweiten Phase der Prüfung der Handlungsalternativen wird geprüft, welche Strategie zur Anwendung kommen sollen. Es gilt zu entscheiden ob Risiken eher vermieden, begrenzt, aufgeteilt versichert oder aus dem Unternehmen getragen werden sollen. Aus diesen Entscheidungen leitet sich dann die Risikopolitik des Unternehmens (Phase 3) ab. In der vierten Phasen kommen die eingeleiteten Maßnahmen zur Durchführung und unterliegen einem Controling.


Literaturhinweise

  1. Dahmen, J.:"Prozessorientiertes Risikomanagement zur Handhabung von Produktrisiken", Dissertation RWTH Aachen, 2002
  2. Geiger W., Kotte W.: "Handbuch Qualität- Grundlagen und Elemente des Qualitätsmanagementsystems: Systeme-Perspektiven"; 5. Auflage Vieweg & Sohn Verlag 2008, S. 230.
  3. Grundmann, T.:"Ein anwendungsorientiertes System für das Management von Produkt- und Prozessrisiken", Dissertation RWTH Aachen, 2008
  4. Schmitt, R.; Pfeifer, T.: "Qualitätsmanagement- Strategien-Methoden-Techniken" 4. vollständig überarbeitete Auflage, Carl Hanser Verlag 2010, ISBN 978-3-446-41277-4
  5. Viertler, F.: "Die QME-FMEA Methode zur Einführung eines normenkonformen Lean-Quality-Management-System nach DIN ISO 9000 ff." Dissertation, eigereicht 1999 an der Fakultät für Maschinenbau der TU Graz